Abschlussveranstaltung in Wermelskirchen
Mehr als drei Jahre lang haben Forscher*innen und Anwender*innen der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung, des Forschungszentrums Jülich, der Lebenshilfe Bergisches Land, der Hochschule Niederrhein, der Otto-von-Guericke-Universität und PTV Transport Consult GmbH daran geforscht, wie Menschen mit und ohne Behinderungen im Notfall besser evakuiert werden können. Das vom BMBF geförderte Projekt „Sicherheit für Menschen mit Einschränkungen“ (SiME) wurde am 14. Mai 2019 mit einer Abschlusskonferenz beim Anwender der Lebenshilfe-Werkstätten in Wermelskirchen erfolgreich abgeschlossen.
Ziel des Forschungsvorhabens war es, die Möglichkeiten und Grenzen selbstständiger und assistierter Evakuierungen für unterschiedliche Personengruppen zu untersuchen. „Dazu gehört auch, etablierte Kenngrößen und Methoden auf den Prüfstand zu stellen und die Expertise der Akteure vor Ort zu nutzen“, erklärt Verbundkoordinatorin Dr.-Ing. Anja Hofmann-Böllinghaus von der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung. Deshalb wurden in der Laufzeit nicht nur Studien zum Bewegungsverhalten im Labormaßstab durchgeführt, sondern auch Lehr- und Übungskonzepte für Menschen mit Beeinträchtigungen entwickelt. Mit Hilfe der in SiME gewonnen Ergebnisse wird es möglich, Aspekte der Sicherheit von heterogenen Personengruppen in die Planung von öffentlichen Gebäuden einfließen zu lassen und ein vergleichbares Sicherheitsniveau zu gewährleisten.
Die Rohdaten (Videoaufnahmen, Trajektorien, IMU-Daten, Dokumentation) der großskaligen Bewegungsstudien (AP 4) sind dauerhaft und frei im Pedestrian Dynamics Data Archive zugänglich.
Abschlussberichte der Teilvorhaben stehen bei der Technischen Informationsbibliothek (TIB) zur Verfügung:
- Teilvorhaben 1: Einfluss heterogener Zusammensetzung von Personengruppen auf die Personenbewegung
- Teilvorhaben 2: Sozialwissenschaftliche und (sozial-) pädagogische Aspekte
- Teilvorhaben 3: Parameterstudien für die sichere Evakuierung heterogener Personengruppen
- Teilvorhaben 4: Risikoanalyse und Risikobewertung
- Teilvorhaben 5: Praxisorientierte Einbindung und Konzepterprobung
- Teilvorhaben 6: Simulationsgestützte Entfluchtungsanalysen unter Berücksichtigung mobilitätseingeschränkter Personen
Das SiME-Team bedankt sich bei allen Unterstützern*innen, Teilnehmenden, Mitarbeiter*innen, Stakeholdern, Partnern*innen und Kollegen*innen für die engagierte, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.
