Erster ExpertInnen-Workshop in Mönchengladbach
Am 12.05.2016 fand an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach der erste ExpertInnen-Workshop des vom BMBF geförderten Verbundprojektes „SiME - Sicherheit für Menschen mit körperlicher, geistiger oder altersbedingter Beeinträchtigung“ statt
Unter Beteiligung von Experten aus den Arbeitsbereichen der Aufsichtsbehörden und Berufsgenossenschaften, der Fachplanung, der Feuerwehr, der betrieblichen Interessenvertretung und der Rettungsdienste diskutierten die 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fragen der Selbstrettungsfähigkeit und der Sicherheitskonzepte in Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen.
Zentrale Ergebnisse der insgesamt fünf Impuls- und Diskussionsrunden sind:
- Ein Räumungskonzept ist Bestandteil eines übergreifenden Sicherheitskonzepts als Gesamtkonzept. Verbindliche Standards für Sicherheitskonzepte existieren in der BRD bislang nicht.
- Der Erfolg einer Räumung hängt wesentlich von der Kompetenz der beteiligten Helfer ab. Über das Gelingen oder den Misserfolg eines Räumungskonzepts (als Bestandteil eines Sicherheitskonzepts) entscheidet die Leitung einer Organisation wesentlich.
- Ein Räumungskonzept soll so einfach wie möglich sein (speziell auch in der Kommunikation). Es soll passgenau sein (in Bezug auf die Einrichtung) und deshalb auch den Anforderungen der unterschiedlichen Einrichtungsmitglieder gerecht werden. Das Räumungskonzept muss durch Schulungen der relevanten Entscheider im Gefahrenfall geübt und verankert werden.
- Die Einbindung von Nachbarn bietet grundsätzlich einen vielversprechenden – und bislang weitgehend vernachlässigten - Ansatz in der Gestaltung von Räumungskonzepten. Voraussetzung ist aber eine transparente Klassifizierung relevanter Nachbarschaftsgruppen und darauf abgestimmte Schulungen und organisatorische Maßnahmen. Eine sinnvolle Einbindung von Helfern/ Nachbarn im Gefahrenfall kann nur gelingen, wenn diese in einem Sicherheitskonzept organisatorisch verankert ist. Durch diese organisatorische Verankerung werden aus vormals ungebundenen Helfern zentrale Akteure bei der Umsetzung eines Sicherheitskonzepts.
Eine ausführlichere Dokumentation (PDF) kann bei Prof. Dr. Werner Heister angefordert werden.